Britische Streitkräfte in Osnabrück
Mahnmal für Deserteure? OFRI besuchte Remarque-Archiv
Osnabrück – Wer sich bei der Bundeswehr verpflichte, müsse vorher wissen, was auf ihn zukommen könne, erklärte der Sprecher der Osnabrücker Friedensinitiative (OFRI) anläßlich eines Informationsbesuches im Archiv des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums. Buch und Film „Im Westen nichts neues“ könnten einen erheblichen Beitrag zur Entscheidungsfindung leisten.
Insgesamt werden etwa 40.000 Materialien im Remarque-Archiv bereit gehalten, berichtete dessen Mitarbeiterin Claudia Glunz. Wichtige Ziele bei der Arbeit mit Schulklassen seien, kritisches Bewußtsein und Eigenverantwortung zu stärken. Zu den Angboten zählen eine Führung mit Quiz über 30 Minuten bis 2 Stunden, Rundgang in Osnabrück „Auf den Spuren Remarques“ (ca. 2 Stunden) und im Archiv schnuppern oder Diskussionen mit Filmszenen und sinnlichem Erleben.
Gut 34.000 Besucher wurden im letzten Jahr in der Remarque-Ausstellung gezählt, 1.200 im Archiv, berichtete Glunz. Gelegenheit biete das Archiv auch für Praktika ab mindestens zwei Wochen, sowohl für Schüler als auch für Studenten.
Annehmen will die OFRI das Angebot, auch die Geschichte der im Rahmen der Nachrüstugsdiskussion Anfang der 80er Jahre entstandenen Osnabrücker Friedensinitiativen im Archiv zur Einsicht darzustellen. Auch gebe es die Möglichkeit, individuelle Erfahrungen mit Kriegsdienstverweigerung aufzugreifen. Beiderseitiges Interesse fand zudem die Idee, in Osnabrück ein Mahnmal für Deserteure zu realisieren.