Ukraine-Russland
Osnabrück – Was können wir in Osnabrück weiter tun, um zu einer kritischen Auseinandersetzung gegenüber dem Krieg in der Ukraine beizutragen? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Treffens von Osnabrücker Friedensinitiative (OFRI), Pax Christi und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB).
Neben der einhelligen Verurteilung der russischen Invasion und des Krieges in der Ukraine, wurde der Blick auf die Planungen für 2022 gerichtet.
Zustimmung fand die Anregung des DGB, öffentlich mit denen zu sprechen, die gegen Kriegsrhetorik, Vertreibung und Gewalt aktiv sind. Fundierte Meinungen und Erfahrungen aus Osnabrück statt unbestätigter Nachrichten und Spekulation. Auf Vorschlag der OFRI soll z.B. auch der Schritt von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren, als sich dem Krieg entziehende Menschen, erörtert werden. Neben der Thematisierung der Lage vom Krieg betroffener Menschen soll begonnen werden, den Blick über die aktuelle Situation hinaus zu richten.
Rede von Thomas Müller (Ofri)
Liebe Friedensfreundinnen und freunde!
(1) Der Krieg in der Ukraine ist noch nicht beendet. Er geht weiter. Wir wissen nicht, wie lange noch. In diesem Krieg wie in jedem Krieg ist die Zivilbevölkerung die Haupt Leidtragende.
EU, Nato und auch die Bundesregierung haben sich entschieden, Kriegswaffen an die Ukraine zu liefern. Damit laufen sie Gefahr, einen mörderischen Krieg zu verlängern. Es besteht die Gefahr, dass noch mehr Menschen sterben oder körperliche und seelische Verletzungen erleiden.
Deshalb ist das vorrangigste Ziel, einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen.
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Rede von Dr. Gerrit Schulte, Diakon i.R., Pax Christi Regionalverband Hamburg-Osnabrück
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
Was kann ich diesem beeindruckenden Bild so vieler Teilnehmerinnen in der Friedensstadt hier noch hinzufügen? Dass so viele gekommen sind, zeigt, ja, wie sehr wir alle auch emotional angesprochen sind von den Ereignissen in der Ukraine. Nicht anders ergeht es dem russisch-deutschen Schriftsteller Wladimir Kaminer, der heute Morgen in einem Interview sagte: Wenn ich auf die Ukraine und auf Russland schaue, dann weine ich.
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Rede von Nicole Verlage (DGB)
Es tut gut, wie viele Menschen in den letzten Tagen so spontan ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zeigten!
Dabei gab es ebenfalls viele, die sich von der Nachricht geschockt in Lethargie erstarrt fühlten. Doch der Drang nach Solidarität war offensichtlich stärker. Das tut gut.
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Nach den Kämpfen um oder in dem größten AKW der Ukraine nachfolgend einige Gedanken:
1.
Die Frage, was dort vor Ort tatsächlich passiert ist, was Kriegspropaganda, von der einen oder der anderen Seite war, ist völlig unerheblich. Selbst, sollte dort nichts passiert sein, könnte so ein Vorfall jederzeit irgendwo passieren und wenn nicht mit einem AKW, dann mit einer Chemiefabrik o.ä.
Stoppt den Krieg!
Frieden für die Ukraine und ganz Europa
Inmitten Europas herrscht Krieg. Der russische Überfall auf die Ukraine, die Verletzung von Völkerrecht, hält an. Die ukrainische Bevölkerung erleidet die mörderische Gewalt des Krieges. Militaristische Machtdemonstrationen schaffen jedoch nur eins: Hass und Tod. Bisherige Versuche, das zu stoppen, reichen nicht.
Zu begrüßen ist jede solidarische und humanitäre Hilfe und die uns immer selbstverständlich geltende Bereitschaft Flüchtlinge aufzunehmen. Doch ist das nur ein Anfang! Mit großer Sympathie sehen wir die Antikriegs-Demonstrationen in Russland. Keinesfalls dürfen die Beziehungen zu den Menschen abgebrochen werden. Es tut gut, dass Osnabrück mit der Partnerstadt Twer diesen Weg beschreiten will.
Frieden braucht solchen Mut!
Die Forderungen bleiben weiterhin:
- Sofortige Einstellung aller Kriegshandlungen!
- Abzug des gesamten russischen Militärs aus der Ukraine!
- Von der UN erwarten wir eine klare Verurteilung der russischen Aggression!
- Aufnahme von geopolitisch respektvollen Verhandlungen unter Einbeziehung der UN!
- Verabredungen der Rücknahme von EU-Sanktionen für Waffenstillstand und Rückzug der russischen Armee!
- Humanitäre Hilfen und Schutz von und in der gesamten EU!
Samstag, 05.03.2022
11.30 Uhr Friedensgebet der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACKOS) in der Marienkirche
12.00 Uhr Auftakt-Kundgebung am Theater
Schweigemarsch durch die Innenstadt
12.45 Uhr Abschlusskundgebung am Theater
Die Osnabrücker Friedensinitiative (OFRI), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), und Pax Christi rufen auf, sich an diesem Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine und für den Frieden in Europa zu beteiligen.Прекратить войну!
Мир для Украины и всей Европы
Aufruf auf Russisch
Миру Україні та всій Європі
Dieser Krieg ist ein zynischer Verrat
Wir, russische Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten, erheben entschiedenen Protest gegen die von den Streitkräften unseres Landes begonnenen kriegerischen Handlungen auf dem Territorium der Ukraine. Dieser verhängnisvolle Schritt führt zu gewaltigen Menschenopfern und untergräbt die Grundlagen des etablierten Systems der internationalen Sicherheit. Die Verantwortung für die Entfesselung eines neuen Kriegs in Europa liegt vollständig bei Russland.
Von allen Seiten hagelt es markige Worte, Drohungen, Truppenaufmärsche, Waffenlieferungen und -verlegungen, Aufrüstungen, Durchführungen von Manövern etc. PolitikerInnen und Militärs überbieten sich mit Verantwortungszuschreibungen an Russland (in Russland genau anders herum) und Begründungen, wieso eigenes Handeln oder Entwicklungen der Vergangenheit ausschließlich der Friedenssicherung, Stabilität dienten und mitnichten aggressiv oder provokativ seien und nur dem einzigen Ziel der Kriegsvermeidung diene. Selbst der neue/alte Bundespräsident kann sich diesbezüglich in seiner ersten Rede nach seiner Wiederwahl nicht zurückhalten oder eine bedachte, differenzierte Sichtweise an den Tag legen, sondern muss in die gleiche Kerbe schlagen.
Friedensinitiative sprach mit Matthias Platzeck
Im Konflikt um die Ukraine sind nach Auffassung von Matthias Platzeck alle Beteiligten aufgefordert, Wege der Deeskalation zu gehen. Mit dem Vorsitzenden des Deutsch-Russischen Forums sprachen jetzt Mitglieder der Osnabrücker Friedensbewegung (OFRI) über konkrete Möglichkeiten.
Dominikanerkirche zur Mahnwache unter dem Motto "Ukraine - gemeinsam mit
Russland Frieden schaffen".
Hier das Statement der OFRI zum Thema Ukraine-Krise als PDF